Tagesrhythmus - Wochenrhythmus - Jahresrhythmus
- Der stetige Lauf der Dinge
Eine wesentliche Grundlage der Waldorfpädagogik ist die feste Einbindung aller Tätigkeiten in einen Tages-, einen Wochen- und einen Jahresrhythmus. So ist jeder Tag in unserem Kindergarten gleich strukturiert, einzelne Tätigkeiten finden in einem wöchentlich wiederkehrenden Rhythmus statt, und durch den bewussten Gang mit den Jahreszeiten oder Feste als Höhepunkte der einzelnen Tätigkeiten (Ostern, St. Martin, Weihnachten etc.) werden die Kinder durch das Jahr geleitet. Diese rhythmischen Erfahrungswerte vermitteln den Kindern Sicherheit, somit werden auch das Gemeinschaftsgefühl ebenso wie das Sozialverhalten gestärkt.
Rhythmus als Kraftspender / Lebenskraft
Der rhythmisch gestaltete Tages- und Jahresablauf mit gesundend wirkenden Phasen der Ein- und Ausatmung stützen dies. Der individuelle Lern- und Erkenntniswille der Kinder wird wach gehalten, anstatt ihn durch ein Überangebot an Reizen und Erklärungen zu schwächen.
Es gilt somit das Prinzip „weniger ist mehr“.
Ähnlich verhält es sich auch mit dem Angebot an Spielmaterial.
Die Einrichtung der Gruppenräume ist bewusst ausgewählt und es werden als Spielmaterial Naturmaterialien in unterschiedlichen, nicht übermässig ausgeformten Bearbeitungsstufen angeboten.
Die schmuckvolle Gestaltung des Gruppenraumes spiegelt das jeweilige Festeszeiten- und Jahreszeitengeschehen und legt lebendiges Zeugnis von den Arbeiten, Tätigkeiten und Inhalten des Gruppenlebens ab.
In den Kindergartengruppen:
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Wir begrüßen die Kinder morgens gegen 7.30 Uhr im gemeinsamen Morgenkreis, singen gemeinsam Lieder die sich jeweils am jahreszeitlichen Geschehen orientieren und läuten den Tag ein. |
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| Aufgeräumt wird dann gegen 9.30 Uhr, das machen alle gemeinsam, jeder nach seinen Kräften; so brauchen wir tüchtige Möbelträger, Schatzsucher, Tischdecker, Tücherfalter u.s.w. |
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In der Garderobe treffen wir uns dann zu einem kleinen Spiel, z.B. “Ringlein, Ringlein, du mußt wandern”, und wenn alle fleißigen Helfer zu uns gekommen sind ziehen wir singend in einer langen Schlange zum Reigen. | | | | | | | | Zum gemeinsamen Frühstück setzen wir uns dann an den großen Tisch, sprechen ein Sprüchlein und reichen uns die Hände, bevor es losgeht. Es werden jeden Tag dem Wochenrhythmus folgend andere Speisen zusammen mit den Kindern zubereitet und gegessen. Alles in Demeterqualität, gibt es beispielsweise montags Milchreis, dienstags Gerstefladen oder –suppe, mittwochs Hirseküchlein, donnerstags selbstgebackenes Brot und freitags Müsli. Wenn wir dann alle satt geworden sind geht es zum zweiten Freispiel hinaus in unseren großen Garten. | | | | | Hier warten schon Sandkiste, Schaufeln, Spielhäuschen, Kletterbäume und Wippe auf die Kinder. Auch begegnen sich hier die beiden Gruppen des Kindergartens. Es wird Seil gesprungen, Stelzen gelaufen und es werden auch Höhlen gebaut oder mit dem großen Schiff übers Meer gesegelt. In der Regel gehen wir jeden Tag in die Natur, machen Spaziergänge oder Erkundungsausflüge in die nähere Umgebung oder auf "unseren"Nillaberg. |
| Zum Abschlußkreis kommen alle Kinder noch einmal im Gruppenraum zusammen und hören bei Kerzenschein ein Märchen oder eine kleine Geschichte. |
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In der Ganztagesgruppe: Seit September 2010 bietet der Waldorfkindergarten Freudenstadt eine Ganztagesgruppe für die Kindergartenkinder an. Die tägliche Betreuungsdauer in den Gruppen, wird nach der Bedürfnislage der Eltern, mit diesen abgestimmt. Gegenwärtig können die Kinder nun von 7.00 Uhr bis 16.00 Uhr im Kindergarten betreut werden. In der Ganztagesgruppe können 20 Kinder einen Platz finden. Die pädagogischen Inhalte sowie Leitideen stimmen mit der Konzeption der Regelgruppe überein. 12.30 Uhr: Der Nachmittag hat der Abschlussgeschichte der einzelnen Gruppen begonnen. Die Ganztageskinder werden jeweils von einer Kollegin der Ganztagesgruppe in den Garderoben empfangen und treffen sich in der Küche der Dornröschengruppe. Hier erwartet die Kinder ein Mittagessen, welches täglich von einer Erzieherin frisch zubereitet wird. Nach einem kleinen Tischgebet wird dieses gern und in unterhaltsamer Atmosphäre gegessen. Nach dem Danken für unser Essen wird die Zeit für die Mittagsruhe eingeläutet. Mit einem kleinen Öltröpfchen cremen wir unsere Hände ein und die „kleinen Kinder“ schlüpfen in unseren Ruheraum. Es ist nun 12.45 Uhr: Gemeinsam legen wir uns in unsere Bettchen. Jedes Kind hat sein eigenes Bett. Um innerliche Ruhe zu finden, wird eine Geschichte/Märchen erzählt oder vorgelesen und danach ein gute Nachtlied gesungen. Die Kinder ruhen sich aus oder schweben sogar ins Traumland. Die „größeren“ Kinder, beginnen nun ihre Mittagsruhe im Gruppenraum mit einem Märchen. Die Kinder malen mit Stiften oder Aquarell, kneten mit Bienenwachs, bereiten den Nachtisch zu oder spielen leise. Die „kleinen“ und die „großen“ Kinder werden im wöchentlichen wechseln von Fr. Schumacher oder Fr. Schäfer begleitet. Gegen 14.00 Uhr: Mit einem Aufwachlied wachen die Kinder wieder auf. Ein gemeinsamer Nachtisch stärkt die Kinder für den weiteren Nachmittag Nun lassen wir den Tag, je nach Wetterlage, entweder im Gruppenraum oder beim Spaziergang ausklingen und um 15 Uhr stehen Eltern schon bereit um ihre Kinder freudig in Empfang zu nehmen. Danach gehen wir in den Garten oder spazieren bis um 16 Uhr alle Kinder abgeholt sind. |
Die Rhythmen von Tag, Woche, Monat und Jahr überlagern und durchdringen sich gegenseitig. Dem Erleben der Kinder entsprechend werden die Feste nicht isoliert und kurzzeitig begangen, sondern sie erhalten ihre besondere Qualität durch die zeitweise Erhebung der Elemente des Alltagsgeschehens zur Festgestaltung. Manchmal dauernd Feste bis zu einige Wochen an. Hier finden besondere Speisen und festlich gestaltete Mahlzeiten, Kerzenlicht, symbolhafte Utensilien zu Reigen und bildhafte Tätigkeiten und Erzählungen ihren Platz.
Aktualisiert: Juni 2021