Unsere Erziehungsgrundsätze
Grundlage unserer waldorfpädagogischen Arbeit ist die Menschenkunde Rudolf Steiners. Sie gibt ein ganzheitliches Bild vom Wesen des Menschen nach Leib, Seele und Geist im Zusammenhang mit der Entwicklung der Welt.
Die Methodik und Didaktik der Waldorfpädagogik orientiert sich an den Gesetzmäßigkeiten der kindlichen Entwicklung, fördert und unterstützt dadurch die gesunde, altersgemäße Entwicklung des Kindes. Wir ErzieherInnen richten unsere Tätigkeit selbstkritisch an diesen Grundsätzen aus. Dies bedeutet im Einzelnen:
- Wir wissen, dass sich die uns anvertrauten Kinder in einem Lebensabschnitt befinden, wo sie den wichtigsten Teil ihrer Erfahrungen machen werden. Sie lernen vor allem durch Nachahmung.
- Die christlich abendländische Kultur prägt unsere Arbeit.
- Jedes Kind hat ein Recht auf Achtung. Daraus ergibt sich für Erwachsene im Allgemeinen und für ErzieherInnen im Besonderen die Pflicht, nicht erst ihren, sondern zuerst den Interessen des Kindes Rechnung zu tragen.
- Kinder haben ein Recht auf Ordnung und Verlass. Sie brauchen eine sichere Führung. Ohne sie entwickelt es weder Sicherheit noch Vertrauen.
- Kinder haben ein Recht auf Schutz. Gemeint ist damit besonders auch Schutz vor Zeitmangel, Missachtung, Einsamkeit, Fantasiezerstörung, Medienberieselung, schlechtem Spielzeug, frühem Leistungsdruck u.v.m..
- Kinder brauchen die Gemeinschaft. Wer von klein an mit anderen Umgang hat, lernt früh, mit anderen umzugehen. Das Ergebnis ist soziale Kompetenz.
- Das kleine Kind ist ein Sinneswesen. Es muss tasten, sehen, schmecken, hören, riechen, fühlen; es will be-greifen. Und wer so seine Umwelt erfahren hat, der brauch keine intellektuelle Erklärung von Erwachsenen.
- Erfahrungen müssen vom Kind selbst erlebt werden – sonst sind es keine Erfahrungen. Dazu gehören Freude und Lust genau so wie Schmerz und Tränen, Anpassung und Freiheit.
- Kinder sind kein Eigentum der Erwachsenen – noch nicht einmal der Eltern. Sie sind Teil der Gesellschaft und ihr zur Fürsorge und guten Erziehung übergeben. Besonders den Eltern.
- Der rege Erfahrungsaustausch der ErzieherInnen mit den Eltern über die Entwicklung des Kindes ist für uns unabdingbar.
- Was wir den Kindern heute mit auf den Weg geben, wird morgen unsere Gegenwart sein. Daran sollten wir stets denken!
Im Zentrum der Kleinkindpädagogik steht die Einsicht in das sich selbst entwickelnde Kind:
„Das Kind erzieht sich selbst“ (Rudolf Steiner)
Die praktizierte Pädagogik in unserer Kleinkindgruppe basiert auf der allgemeinen Menschenkunde R. Steiners, dem Begründer der Waldorfpädagogik.
Unsere Kleinkindgruppe ist ein Ort der Entwicklung für Kinder und Erwachsene. Wir Erzieherinnen sind individuell bestrebt in der Arbeit mit den Kindern die Inhalte der Waldorfpädagogik immer neu zu greifen. Hierbei stehen das Wohl und die gesunde Entwicklung des Kindes immer im Vordergrund.
Der Schutz der Kindheit ist ein wichtiger und aktiver Teil unserer pädagogischen Arbeit, der in unserem Alltag altersspezifisch und den gegebenen Bedingungen angepasst ist und wird.
Als eine Einrichtung der öffentlichen Jugendhilfe in privater Trägerschaft, sind wir den gesetzlichen Vorgaben und Richtlinien sowie den in der Vereinigung Waldorfkindergärten e.V. gepflegten Impulsen verpflichtet. Unser Verein arbeitet als sozialer Organismus in Selbstverwaltung. Hierbei spielt eine transparente Kommunikation nach innen und nach außen, sowie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Beteiligten (d. h. Eltern, Erzieher, Träger) eine große Rolle.
Informations- und Fortbildungsangebote für Eltern und Erzieher/innen zu den Grundlagen unserer zu praktizierenden Pädagogik werden regelmäßig in verschiedenen Formen angeboten.
„Jedes Kind ist ungemein interessant“
(Maria Vicze)
Wer zu uns kommt, erlebt:
- Liebe zu den Kindern, zu ihrer Entwicklung und zum Beruf des Erziehers;
- Ein engagiertes Kollegium von Waldorfpädagogen, die Ernst machen mit der Öffnung gegenüber den Zeitnotwendigkeiten:
a. Veränderungen im Berufsbild des „Waldorferziehers“ wird aktiv bearbeitet,
b. Bewusstes Schaffen von Räumen zu Vertiefung des erziehungs- künstlerischen Aspektes,
c. Individuell zugeschnittene Arbeitszeitmodelle, geteilte Gruppenleitung, kollegiale Institutionsverantwortung – Jobsharing
- eine tragende und tragfähige Elternschaft, die in Zusammenarbeit mit dem Kollegium sowie in einem transparenten Prozess hilft, die Rahmenbedingungen des Kindergartenlebens zu schaffen und zu sichern:
a. Vereinsführung
b. Intensivierung der Eltern- und Öffentlichkeitsarbeit
c. Praktische Hilfestellung jedweder Art
Der Waldorfkindergarten Freudenstadt steht allen Kindern offen, deren Eltern den in unserer Einrichtung gepflegten Erziehungsstil für ihre Kinder wünschen und mittragen wollen.
Die uns anvertrauten Kinder leben in zwei altersgemischten Kindergartengruppen zusammen sowie in einer Kleinkindgruppe, welche von qualifizierten und erfahrenen Waldorferzieherin geführt werden. Auch Kinder mit Entwicklungsschwierigkeiten sind willkommen und werden nach Möglichkeit integriert.
Die tägliche Betreuungsdauer in den Gruppen wird nach der Bedürfnislage der Eltern (Halbtages- oder Ganztagesbetreuung) mit diesen abgestimmt.
Als erzieherischer Führungsstil gilt im Waldorfkindergraten das Prinzip von Vorbild und Nachahmung. Die Ansprache der Kinder ist authentisch, liebevoll und dem Weltverständnisvermögen der Kinder, bzw. der Altersgruppe angepasst. Nonverbale Elemente ergänzen dies in fruchtbarer Weise. Im Leben der Gruppe werden entsprechend des Bedürfnisses der Kinder nach Rhythmus sowie Wiederholung ähnlicher Tätigkeiten und Erlebnisfolgen, bewusst so genannte „gute Gewohnheiten“ angelegt und gepflegt, die dem Kind einen träumerischen Mitvollzug der Angebote ermöglichen und den individuellen Aufwachprozess zum Erkennen und Benennen des Erlebten erlauben.